Vielen Männern fehlt die Orientierung als Mann im Leben und die Verbindung zu den gottgegebenen/naturgegebenen Kräfte und Tugenden. Es fehlen in unsere Gesellschaft bewußte Ritualen, um die Männer in ihrem wahren Mann-Sein einzuweihen. Das können wir von der Urbevölkerungen lernen, wo es wichtige und wertvolle Ritualen gibt, wo die Buben/junge Männer durch ihre Väter und andere Männer der Familienclan oder des Stammes in Berührung mit die Grenzen von Leben und Tod gebracht werden, um sie so eine bewußte Erfahrung über die Verletzlichkeit des Lebens machen zu lassen. So wird jungen Männern Respekt, Demut und Achtsamkeit für die Kraft des Mannes beigebracht. Es wird ihnen beigebracht mit ihren Kräften, Fähigkeiten und Tugenden achtsam umzugehen und … als Mann immer mit dem Herzen verbunden zu sein, damit sie mit ihren Kräften als Mann dem Leben dienen können. Es wird ihnen in Ritualen großen Respekt für die wahren Werte des Lebens und des Mann-Seins beigebracht. Dieser „Einweihungsweg“ und die Führung für junge Männer fehlt in unserer heutigen modernen Gesellschaft!
Wichtige Männer-Themen werden als Teil einen politischen Programm bewußt nicht berücksichtigt, es wird davon abgelenkt, an die Seite geschoben und/oder lächerlich gemacht. Wenn Männer (und auch Frauen) nicht in ihre klare, innere Kraft ankommen können, sind sie leichter zu manipulieren und zu steuern in die durch die regierende Mächte gewünschte Richtung.
Es gibt viele Frauen, die auf ihren Bewußtseinsentfaltungsweg sich bewußt werden, wie sehr sie sich danach sehnen, daß ihr Mann/die Männer sich für den inneren Weg der Heilung und Ganzwerdung als Mann öffnen.
Die energetische Nabelschnur mit der Mutter ist bei die meisten Männern bis weit in dem erwachsenen Alter aktiv wirksam. Wenn die Mutter ihren Sohn nicht vollständig innerlich losläßt, ist es für der Mann unmöglich zum Vater und in der Männerwelt und in seinem wahren Mann-Sein sich zu bewegen.
Es besteht bei den meisten Frauen eine große Bedürftigkeit nach Nähe und Verbundenheit mit ihren Söhnen. Denn viele Mütter haben sehr tiefe Enttäuschungen als Frau in ihrer Weiblichkeit erlebt. Diese allgegenwärtige Enttäuschung sitzt tief verankert im kollektiven Bewußtsein der Menschheit. Der Sohn wird auf diese Weise für viele Frauen der Ersatz für den „fehlenden“ Mann.
In der Bewußtseins- und Heilarbeit mit Männer ist eines der primären Themen, sich innerlich vollständig von der Mutter abzunabeln und unabhängig zu machen.
Männer (im allgemein) sind in ihrem Unterbewußten zu sehr voller Angst und Scham, um Mann zu sein. Es ist für Männer sehr schwierig, den Zugang zu ihren tieferen Gefühle und Wunden zu bekommen. Frauen haben von Natur aus einen viel leichteren Zugang zu ihren Gefühlen.
Uns Männern wurde oft als Kind schon früh abtrainiert, Gefühle zu zeigen – „ein Mann weint nicht“. Das wurde vom Vater abgeschaut. Unsere Väter sind aus einer Generation, wo das Unterdrücken von Gefühlen üblich und wichtig war. Speziell nach dem Krieg.
Wenn man sich auf dem Weg begibt zu seinem wahren Mann-Sein, dann muß man sich erst mal auseinandersetzen mit seine Verletzungen und tiefsten Wunden. Und genau da gibt es im kollektiven Unbewußten eine großen Scham, Mann zu sein. Das gilt für fast die ganze Menschheit. Der Grund dafür ist: Es wurde über Jahrhunderte und Jahrtausende so viel Mißbrauch mit der männlichen Kraft getrieben, wie z.B. im Krieg, durch sexuelle Gewalt, Übergriffe und Machtmißbrauch in Familien, Frauen gegenüber sowie in der Wirtschaft und Politik. Der Ursprung des Mißbrauches liegt in der inneren Spaltung der Männer, weil sie nicht mehr verbunden sind mit ihren wahren Mann-Sein – innerlich gespalten und getrennt von ihrem Herzen und die weibliche Seele in Mann und Frau. Dies hat dazu geführt, daß in das kollektive Unterbewußte der Männer und Frauen die Erinnerungen an all dieses durch fehlgesteuerte lieblose Mannes-Kraft verursachte Schmerz und Leid, als klare Information abgespeichert ist: „Es ist schlecht Mann zu sein“ und/oder „Männer sind böse“ und/oder „Männer kann man nicht vertrauen“. Das sitzt sehr tief in uns allen und da gibt es kein Entkommen. Das macht es für Männer so schwierig, um sich auf dem inneren Weg zum wahren Mann-Sein zu begeben, weil er sich dann erst auseinander setzen muß mit diesem „Abgrund“ im Unterbewußten. Und das wollen wir alle gerne vermeiden oder umgehen, weil es sehr unbequem ist, das alles (wieder) fühlen zu müssen.
Fühlen zu müssen, wie schlimm es ist, wenn man seine Mannes-Kraft mißbraucht (hat). Die männliche Kraft an sich ist aber jenseits von Gut und Böse, so wie auch die weibliche Kraft.
Es geht kein Weg daran vorbei, uns mit unseren tiefste Schmerzen und Wunden auseinander zu setzen. Wo wurdest du von deinen Gefühlen getrennt? Was ist passiert in Bezug zu deinem Vater? Was ist in der Beziehung zu deiner Mutter geschehen und wie fühlt sich das an?
Auf dem Weg zum wahren Mann-Sein geht es darum, sich alle Verstrickungen mit den Eltern bewußt zu machen und sie dann zu lösen – sich zu ent-stricken und sich mit den Eltern zu versöhnen. So nabelt der Mann sich energetisch von seiner Mutter ab. Erst dann kann ein Mann wirklich auf seinen Vater zugehen, um auch mit ihm die Verstrickungen zu lösen, um so den Weg frei zu machen für eine offene, kraftvolle und liebevolle Verbindung mit dem Vater, die ihm dann im Rücken stärken und mit seinem Segen Kraft für seinem Leben geben kann. So entsteht Ordnung in der Liebe mit unseren Eltern in unserem Inneren und damit wird die Grundlage für ein erfülltes Leben geschaffen. So kann eine Wahrnehmung in uns entstehen, daß wir im Leben nicht alleine sind. Wir sind angebunden an unsere männliche und auch weibliche Ahnenreihe.
Was ist ein wahrer Mann? Das ist ein Mann, der sich seine Schattenseiten angeschaut, sich ihnen gestellt und sie transformiert hat. Das heißt, er hat seine unterdrückten Gefühle, Wut und Triebe bewußt mit dem Herzen angenommen und diese damit aus der Verbannung und Ablehnung befreit. Dadurch haben sich die vorher unterdrückten und abgelehnten „negativen“ Kräfte in Tugenden der männliche Kraft in ihm verwandelt. Wenn das geschehen ist, wird er tiefe Freude und Dankbarkeit empfinden, Mann zu sein und gleichzeitig ein tiefes Gefühl und eine Achtung vor dem Weiblichen haben. Er hat sein Gleichgewicht gefunden zwischen seiner männlichen und weiblichen Seite.
Ein Mann ist erst wirklich Mann, wenn er verstanden hat, daß er als Mann eine dienende Funktion hat. Er dient dem Leben und der Liebe. So entsteht im Mann eine Humanität und erst dann bekommt er wahrhaftige Autorität. Wahre Autorität ist eine führende Kraft, die durch Demut und Hingabe entsteht. Demut und Hingabe sind weibliche Tugenden. Wahre Autorität ist völlig dienend.
Der wahre Mann übernimmt vollständige Verantwortung für sein Leben, für seine Kraft, für sein Handeln und für alles, was er erschafft, erlebt, erfährt und fühlt. Und erst dann wird eine zutiefst erfüllende und nachhaltige Beziehung zwischen Mann und Frau möglich.
Was sind die Tugenden der männliche Kraft? Wie gesagt, ist jede Tugend eine natürliche, göttliche Kraft – eine Form von Lebenskraft – jenseits von Gut und Böse. Jede Tugend, jede Fähigkeit kann zum Guten und zum Bösen eingesetzt werden. Wenn man aber die Tugenden mit dem Herzen einsetzt, dann dienen sie dem Leben, der Liebe und dem Weiblichen.
– Klarheit
– Selbstbewußtsein
– Mut, Tapferkeit
– Zielgerichtet, Richtunggebend – Führungskraft
– Entscheidungskraft – das Schwert der Liebe
– Tatkraft, Schaffenskraft, Schöpferkraft
– Durchsetzungskraft
– Konzentration und Disziplin
– Aufrichtigkeit – in ihrer reifen Form: Wahrhaftigkeit
– Kompromißlosigkeit und Geradlinigkeit
– Struktur und Form gebend – Das ist eine Art von Grenzen setzen. Es muß etwas abgegrenzt werden, damit es überhaupt Form annehmen kann. So, wie jeder Künstler ein Rahmenwerk für seine künstlerische Ausdruck braucht. Es ist auch verwandt mit Strenge und Disziplin.
– Schutz gebend
Das Männliche hat eine Tendenz, sich in seiner Schnelligkeit, seiner zielgerichteten Schaffenskraft und seiner Fokussierung auf einengende Strukturen und Formen zu verlieren. Darum braucht der Mann auch den Einsatz seiner weiblichen Tugenden, um in einer gesunden Balance leben zu können.
Tugenden der weiblichen Kraft: Wenn man die weibliche Tugenden mit dem Herzen einsetzt, dienen sie dem Leben und dem Männlichen.
– Weisheit
– Intuition
– Inspiration – schwanger sein mit neue Ideen (Kreativität)
– Spiritualität
– Hingabe, Anmut
– Geschehen lassen, Loslassen
– Demut
– Mitgefühl
– Ausrichtung auf Harmonie und Schönheit
– Verletzlichkeit, Offenheit, Gefühle zeigen
– Geduld
– Gebären, gedeihen und wachsen lassen (auch von neue Ideen)
– Fließen
– Nähren, Umsorgen, Hüten
– Akzeptanz, Toleranz, Verzeihen, bedingungslose Liebe
– Trösten, Hilfsbereitschaft
– Verbinden und Vereinen, soziale Kontakte und Gemeinschaft pflegen
– Nachhaltigkeit